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Eine der ältesten Feldsteinkirchen der Mark Brandenburg steht in Dahmsdorf
Dahmsdorf liegt im Landkreis Oder-Spree auf einer der zahlreichen kleinen Platten der Weichsel-Kaltzeit. Am westlichen Rande der Platte liegt hinter einer schützenden Düne (Landesamt für Geologie, Bergbau und Rohstoffe, Cottbus 2006) und etwa 20 m über dem Storkower See die spätromanische Feldsteinkirche St. Thomas. Lange hielt sich die Auffassung, dass es sich bei der Düne wie in Buckow bei Beeskow um einen slawischen Burgwall handele.
Der Eigenname der Kirche, aus dem sich der Ortsname entwickelt haben soll, deutet auf eine frühe Kirchengründung im Zuge der deutschen Ostwanderung hin; die Fischfang betreibende Altbevölkerung, die "Wenden", siedelte am See (Wendisch-Rietz!). Der bäuerische "deutsche" Pfarrort Dohmsdorf (1346) aus der Stiftsmatrikel von Meißen entwickelte sich, bedingt durch die Lage des Ackerbodens der Platte, nach Osten.
Die sorgfältig rechteckig behauenen und in Reihe vermauerten Feldsteine in den unteren bis mittleren Teilen der Nord-, Süd- und Ostseite sprechen für eine Bauzeit bis Mitte des 13.Jahrhunderts. Die rechteckige Saalkirche hat eine Länge von 17 und eine Breite von 10 Metern. Sie war ursprünglich 1 Meter länger und besaß ein ebenso breites Westwerk, Archäologische Untersuchungen 2006.
Die drei schmalen Lanzettfenster im Ostgiebel, darüber 2 Rundöffnungen, sowie die zwei niedrigen, spitzbogigen Feldsteinportale auf der Südseite stammen aus der Bauzeit. Die Fenster auf den Längsseiten sind spätere Durchbrüche, an der Nordseite die Ruine eines Sakristei-Anbaus. Das Gebäude wurde im 30-jährigen Krieg stark zerstört, stehengeblieben sind nur Teile der ursprünglichen Kirche. Der Wiederaufbau, zu Beginn des 18.Jahrhunderts erfolgte nicht so akkurat. Das ist besonders in den höheren Steinlagen und auf der Westseite zu sehen. An der SW-Ecke der Kirche sind Reste der Bruchkante der ehemaligen verlängerten Längswände zu erkennen. Die Feldsteine sind mit Ziegelsteinen ergänzt.
Der aufgesetzte Fachwerkturm stammt von 1719. Im Turm hängen zwei Bronzeglocken, die 1400 für den Vorgängerturm gegossen wurden, der möglicherweise erst zu diesem Zeitpunkt entstand. Nach den gefundenen Schriftzeichen wurde die größere der beiden Glocken "im Jahre des Herrn" 1400 gegossen, (A. Laminski, 2009). Der untere Glockenrand ist beschädigt. Ungelenk eingekratzt steht "Dahmsdorf" auf dem Glockenmantel. Aus den Unterlagen kann angenommen werden, dass die Glocke im 2.Weltkrieg zum Einschmelzen vorgesehen war und so kenntlich gemacht wurde, um den Weg zurück zu finden. Die kleinere Glocke trägt keine deutbaren Zeichen.
Der Innenraum der Kirche wurde zu Beginn des 18.Jahrhunderts gestaltet, das Kirchengestühl stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die Kanzel, einst Teil eines Kanzelaltars, steht seit 1962 neben dem Altar. Der Taufstein ist eine Sandsteinarbeit aus dem Ende des 19.Jahrhunderts. Zwischen 2009 - 2011 erfolgte eine umfassende Außen- und Innensanierung, in dessen Verlauf die Außenfassade wie im Mittelalter als auch im 18. Jh. mit einer Putzschlämme versehen wurde. Diese Schicht soll die Stabilität des Mauerwerks erhöhen, aber nach einer gewissen Zeit den Blick auf die Feldsteine wieder freigeben. Die Sanierung erfolgte unter der Bauherrenschaft des Gemeindekirchenrats und des geschäftsführenden Pfarrers Herrn Sven Tiepner.
Staatliche und kirchliche Institutionen, Fördervereine und viele Privatpersonen brachten die notwendigen Finanzmittel auf. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. In der Zeit von Pfingsten bis Erntedankfest finden regelmäßig Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen statt.
Vorsitzender des Fördervereins Dahmsdorf e. V. : Lothar Stange
E-Mail:
Texte und Bilder mit freundlicher Unterstützung erarbeitet und zur Verfügung gestellt von Ursula und Klaus Steinike.
Literatur: Zur Siedlungs- und Kirchenbaugeschichte von Dahmsdorf, Landkreis OderSpree, mit besonderem Augenmerk auf die Feldsteinkirche St. Thomas. Geohistor. Blätter Berlin 21 (2011) S. 1-28.
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